Implantologie
Bei der zahnmedizinischen Implantologie werden Zahnimplantate in den Kieferknochen eingebracht, wo sie fest mit dem Kieferknochen verwachsen und so die Funktionen einer natürlichen Zahnwurzel übernehmen.
Bei der zahnmedizinischen Implantologie werden Zahnimplantate in den Kieferknochen eingebracht, wo sie fest mit dem Kieferknochen verwachsen und so die Funktionen einer natürlichen Zahnwurzel übernehmen.
Zahnimplantate, sie aufgrund ihrer Funktion oftmals auch als künstliche Zahnwurzeln bezeichnet werden, bestehen im Regelfall aus dem körperverträglichen Material Titan. Über die Körperverträglichkeit des Materials hinaus bieten Titan-Implantate außerdem den Vorteil, dass sie mit dem Kieferknochen eine sehr gute und feste Verbindung eingehen. Da Titan als Werkstoff auch für künstliche Knie- und Hüftgelenke eingesetzt wird, liegen hinsichtlich der Körperverträglichkeit und dem Materialverhalten im Körper bereits langjährige Erfahrungen vor. Aus dem Anwendungsbereich für künstliche Knie- und Hüftgelenke sind bislang jedoch keine allergischen Reaktionen in Bezug auf Titan als Werkstoff bekannt.
Neben Titan verwenden einige Hersteller inzwischen auch Keramik als Implantatwerkstoff. Hinsichtlich der Körperverträglichkeit steht Keramik dem Werkstoff Titan in nichts nach. Was jedoch die Haltbarkeit im Zusammenhang mit der ggf. auftretenden hohen kinetischen Energie betrifft, wie sie z. B. entsteht, wenn man versehentlich auf einen Obstkern beißt, liegen noch keine Langzeitergebnisse vor. Es ist daher nicht auszuschließen, dass schlagartige Belastungen von Implantaten aus Keramik zu deren Zerstörung, zumindest aber zu einer nicht unerheblichen Beschädigung führen.
Bevor es an die Implantation geht, erfolgt eine umfassende, sorgfältige Implantatplanung. Unter Zuhilfenahme von Röntgenaufnahmen werden die exakte Lage der Implantate sowie deren Länge bestimmt. Das Einbringen der Implantate in den Kieferknochen an sich erfolgt unter örtlicher Betäubung, kann auf Wunsch aber auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Dazu wird zunächst die Schleimhaut geöffnet. Anschließend werden in den Kieferknochen mit Hilfe einer Bohrschablone die Löcher gebohrt, die später die Implantate aufnehmen. Nachdem die Implantate in die Bohrlöcher eingesetzt wurden, wird die darüber liegende Schleimhaut mit wenigen Stichen wieder verschlossen. Abschließend wird ein weiteres Röntgenbild erstellt, um die Lage der Implantate abschließend zu kontrollieren.
Die sich an die Implantation anschließende Einheilphase dauert im Regelfall zwischen 2 und 6 Monate. Während dieser Zeit gehen die Implantate eine feste Verbindung mit dem Kieferknochen ein, da der Kieferknochen an die Implantate heranwächst und sie so eng umschließt. Für die Dauer der Einheilphase erhalten Sie sichere Provisorien. Sobald die Implantate fest mit dem Kieferknochen verwachsen sind, wird ein Abdruck vom Kiefer genommen. Auf der Basis dieses Abdrucks wird dann im zahntechnischen Labor der endgültige Zahnersatz angefertigt. Aufgrund der festen Verbindung der Implantate mit dem Kieferknochen empfindet der Patient den Zahnersatz wie seine natürlichen Zähne.
Grundsätzlich kann jeder verloren gegangene Zahn durch ein Implantat ersetzt werden. Die Ursache für den Zahnverlust spielt dabei keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle. Es ist auch nicht von Belang, ob es sich um einen Zahnersatz im Front- oder Seitenzahnbereich handelt. Außerdem spielt es auch keine Rolle, ob es sich um den Ersatz eines einzelnen Zahnes oder um das Schließen einer größeren Zahnlücke und damit um den Ersatz mehrerer nebeneinanderliegender Zähne handelt. Es können sogar Teil- und Vollprothesen mit Hilfe von Implantaten sicher und fest im Mund befestigt werden.
Wichtig ist jedoch, dass eine entstandene Zahnlücke schnellstmöglich geschlossen wird, um so dem Knochenschwund entgegen zu wirken.
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